Arielle die Meerjungfrau


Auf dem Grunde des Ozeans, da wo er am tiefsten ist, saß eine liebliche kleine Meerjungfrau.

hr Name war Arielle. Sie unterhielt sich mit ihrem besten Freund, dem Fisch Fabius, und stellte ihm tausend Fragen. „Erzähl mir alles über die seltsamen Leute, die über dem Wasser leben“, bat Arielle. „Nun, das Besondere and en Menschen ist, dass sei keine Flossen haben“, erklärte Fabius. „Und anstelle eines Fischschwanzes haben sie zwei Beine, auf denen sie aufrecht gehen können. „ Arielle kicherte. Das mit den Beinen klang so komisch, dass sie es sich überhaupt nicht vorstellen konnte. Arielle war so begierig danach, noch mehr über die Menschen zu erfahren, dass sei darüber völlig vergaß dass sie im Palast ihres Vaters erwartet wurde. König Triton, der Herrscher über alle Ozeane, gab heute ein großes Fest, zu dem die Meeresbewohner von allen Seiten herbeiströmten. Alle freuten sich darauf, Arielle singen zu hören. Von Tritons sieben


Töchtern hatte Arielle die schönste Stimme. Aber als sie an diesem Tag aus einer großen Muschel steigen und singen sollte war die Muschel leer! „Was wird jetzt aus meinem Konzert?“ jammerte der Krebs Sebastian, der Konzertmeister bei Hofe war. Und König Triton polterte wütend: „Wo ist Arielle? Wo steckt dieses ungezogene Kind schon wieder?“ Als Arielle endlich kam, wurde sie von ihrem Vater mit einem Donnerwetter empfangen. „Hast du dich wieder auf Schiffswracks herumgetrieben und nach Menschendingen gesucht?“ wetterte Triton.

„Wir Meeresbewohner wollen mit den Menschen nichts zu schaffen haben!“ Dann befahl er dem Krebs Sebastian, Arielle von nun an nicht mehr aus den Augen zu lassen. Aber das war keine einfache Aufgabe. Denn kurz darauf entdeckte Arielle and er Oberfläche des Meeres einen dunklen Schatten. „Ein Schiff!“ reif die kleine Meerjungfrau und schwamm sofort hinauf, ohne auf Sebastians Protest zu hören. Arielle kletterte die Schiffswand hoch, weil sie die Menschen gern einmal aus der Nähe sehen wollte. An Bord entdeckte sie einen hübschen jungen Mann, der von den anderen Seeleuten Prinz Eric genannt wurde. „Wie schön er ist!“ seufzte die kleine Meerjungfrau. Plötzlich kam ein fürchterlicher Sturm auf. Er warf das Schiff auf ein Riff, und es begann zu sinken. Die Menschen auf dem Schiff ließen ein Rettungsboot zu Wasser und brachten siech in Sicherheit. Nur Prinz Eric schaffte es nicht mehr rechtzeitig. Er wurde von einer riesigen Welle über Bord geschleudert und trieb hilflos im Wasser. Jetzt galt es, keine Zeit zu verlieren. So schnell sie konnte, schwamm Arielle hin zu Prinz Eric. Von Fabius wusste sie, dass die Menschen nicht unter Wasser leben können und ertrinken, wenn sie im Meer versinken. „Ich muss versuchen, ihn zum Ufer zu bringen“, dachte Arielle und packte Prinz Eric unter den Armen. „Gib’s auf, Arielle, das schaffst du nie!“ reif die Möwe Scuttle, die aus der Luft alles beobachtet hatte. Aber mit aller Kraft gelang es Arielle schließlich doch, den Prinzen ans rettende Ufer zu bringen. Dort bettete sie den reglosen Körper auf den Strand. Scuttle, der sich selber für einen großen Menschenkenner hielt, begann sofort damit, Prinz Eric zu untersuchen. „Tut mir leid, Arielle, aber der ist mausetot“, stellte er schließlich sachkundig fest.

Aber Arielle wollte ihm nicht glauben. Sie hatte sich auf den ersten Blick in den hübschen jungen Prinzen verliebt. Arielle beugte sich über den Prinzen und legte ihren Kopf auf seine Brust. Da hörte sie, wie sein Herz pochte, und reif: „Du hast dich geirrt, Scuttle! Der Prinz lebt! Sieh doch, er atmet! Arielle war so glücklich darüber, dass der Prinz noch lebte, dass sei mit ihrer allerschönsten Stimme anfing zu singen. Und plötzlich sah sie, wie Prinz Erics Augenlider zu flattern begannen. Eric schlug die Augen auf und sah sich nach dem Mädchen um, das so wunderschön gesungen hatte. Doch Arielle war blitzschnell ins Meer getaucht, den König Triton hatte ihr streng verboten, sich jemals einem Menschen zu zeigen. Die einzigen, die Prinz Eric am Strand sah, waren die Möwe Scuttle und sein treuer Hund, der ihn gesucht hatte und nun mit freudigem Gebell auf ihn zugelaufen kam. Als Arielle später traurig auf dem Grunde des Meeres saß und an den Prinzen dachte tauchten plötzlich zwei garstige Muränen neben ihr auf. „Komm mit uns“, sagten die Muränen. „Wir kennen jemanden, der dir helfen kann.“ Die Muränen brachten Arielle zu der unheimlichen Grotte der bösen Meerhexe Ursula.

Die Meerhexe hasste König Triton, seit sie dieser aus seinem Palast verstoßen hatte. Ihr größter Wunsch war es, selber die Herrscherin über alle Meere zu werden. „Ich habe gehört, dass du ein Problem hast, mein Kind“, empfing die Meerhexe Arielle mit honigsüßer Stimme. „Du liebst einen Menschen! Aber um dienen Prinzen zu bekommen, musst du erst selber ein Mensch werden.“ „Aber was muss ich tun, um ein Mensch zu werden?“ fragte Arielle. „Nur einen vertrat unterschreiben, mein Täubchen“, sagte die Meerhexe. „Darin steht, dass ich dich für drei Tage in einen Menschen verwandle. So lange hast du Zeit, um das Herz des Prinzen zu erobern. Wen die drei Tage um sind und er dich immer noch nicht geküsst hat, gehörst du für alle Zeiten mir!“ „Ach, und noch eine Kleinigkeit“, fuhr Ursula fort, „als Gegenleistung für meine Hilfe musst du mir deine Stimme geben“. „Nein, tu’s nicht, Arielle!“ riefen Fabius und Sebastian,

die Arielle zu der Grotte der Meerhexe gefolgt waren. Aber Arielle hörte nicht auf sie und unterschrieb den Vertrag. Sogleich nahm ihr Ursula ihre Stimme weg und schloss sie in eine Muschel ein, die sie an einem Band um den Hals trug. Dann hielt Ursula ihr Versprechen und verwandelte den Fischschwanz der kleine Meerjungfrau in zwei Beine. „Schnell, Fabius! Wir müssen Arielle an die Oberfläche bringen!“ reif der Krebs Sebastian. „Arielle ist jetzt ein Mensch und kann unter Wasser nicht atmen!“ Ursula lachte hämisch: „Na warte nur, Triton! Wenn ich erst deine Tochter habe, gehört mir bald auch dein ganzes Reich!

“Sebastian und Fabius brachten Arielle zum Strand. Dort saß sie im seichten Wasser und bewunderte ihre Beine. Kurz darauf kam Scuttle angeflogen und stellte sofort fest: „Irgend was ist anders an dir, Arielle! Aber ich komm nicht dahinter, was.“ „Siehst du nicht, dass sie Beine hat?“ Knurrte Sebastian. „Arielle ist jetzt ein Mensch!“ „Wenn sie ein Mensch ist, braucht sie Kleider“, sagte Scuttle und besorgte für Arielle ein Stück Segel von einem gestrandeten Schiffswrack. Und dann machte Arielle ihre ersten Gehversuche.


Aber es war gar nicht o einfach, aufrecht auf zwei Beinen zu gehen. Immer wieder verlor Arielle das Gleichgewicht und plumpste in den Sand. “Das wird ein schlimmes Ende nehmen!“ klagte Sebastian. „Achtung, da kommt jemand“, sagte Sebastian plötzlich. Es waren Prinz Eric und sein Hund Max. Seit seinem Schiffbruch musste der Prinz immer wieder an die wundervolle Stimme denken, die er am Strand gehört hatte. Und als er nun Arielle hinter einem Felsen entdeckte, hoffte er, dass sie das Mädchen war, das so wunderschön gesungen hatte. „Wer bist du, und wie heißt du?“ fragte der Prinz. Aber Arielle konnte ihm nicht antworten, weil ihr die Meerhexe ihre Stimme genommen hatte. „Das Mädchen ist stumm, also kann sie nicht diejenige sein, die ich suche“, dachte der Prinz enttäuscht. Aber weil Eric sah, dass das stumme Mädchen Hilfe brauchte, nahm er es mit auf sein Schloss.



Dort bekam Arielle schöne Kleider, in denen sie wie eine Prinzessin aussah. Am nächsten Tag ließ der Prinz seine Pferde anspannen. Er lud Arielle zu einer Kutschfahrt ein und zeigte ihr sein Reich. Das schöne Mädchen an seiner Seite gefiel ihm so gut, dass er anfing, sich in sie zu verlieben. „Ach, wenn es doch nur ihre Stimme gewesen wäre, die ich am Strand gehört habe“, dachte Eric. Am Abend ruderte der Prinz mit Arielle zu einer romantischen Bucht. „Ich muss etwas unternehmen, damit er sie endlich küsst“, dachte Sebastian. Er stiftete alle Tiere, die in der Bucht lebten, dazu an, für das junge Paar ein Liebeslied zu singen.


Und endlich sah es so aus, als ob sich der Prinz ein Herz fassen und Arielle küssen würde. Aber gerade als Eric Arielle in die Arme schließen wollte, brachten die beiden boshaften Muränen der Meerhexe Ursula das Boot zum Kentern. Arielle und der Prinz fielen kopfüber ins Wasser, und mit der romantischen Stimmung war es schlagartig vorbei.

„Das wäre beinahe schiefgegangen“, dachte Ursula, die alles beobachtet hatte. „Ich muss etwas unternehmen und um jeden Preis verhindern, dass der Prinz Arielle küsst, ehe die drei Tage um sind. Sie sprach eine Zauberformel, und sogleich verwandelte sich die hässliche Meerhexe in ein bildhübsches, junges Mädchen. Als der Prinz am nächsten Morgen am Strand spazieren ging, hörte er plötzlich wieder diese wunderschöne Stimme, von der er die ganze Zeit geträumt hatte. Er ging ihr nach, und als er das schöne Mädchen sah, in das sich die Meerhexe verwandelt hatte, war er rettungslos verloren. Er vergaß Arielle und beschloss, das fremde Mädchen noch am gleichen Tag zu heiraten. Die Hochzeit sollte auf einem Hochzeitsschiff draußen auf dem Meer stattfinden. Dort stand Ursula vor einem Spiegel und triumphierte: „Bald gehören der Prinz und Arielle mir, und dann muss Triton seine Macht an mich abtreten!“

Doch ihr Spiegelbild zeigte, wer die Braut in Wirklichkeit war, die hässliche Meerhexe Ursula! Und das sah Scuttle, der neugierig einen Blick durch das Bullauge ihrer Kabine warf. Sofort alarmierte Scuttle Arielle und Fabius. „Diese Heirat muss um jeden Preis verhindert werden!“ rief Scuttle. „Fabius, du bringst Arielle hinaus zu dem Schiff, und ich hole Verstärkung!“ Auf dem Schiff war man gerade dabei, mit der Trauungszeremonie zu beginnen. Plötzlich fiel ein ganzer Schwarm von Seevögeln über die Braut her. Sie zerrten sie an den Haaren und rissen an ihren Kleidern, bis auf einmal die Muschel mit Arielles Stimme zu Boden fiel und zerbrach. Arielles Stimme war wieder frei und kehrte zu ihrer rechtmäßigen Besitzerin zurück. Jetzt endlich konnte Arielle Prinz Eric erzählen wer sie wirklich war und was für einen üblen Streich ihnen die Meerhexe spielen wollte. Überglücklich schloss der Prinz Arielle in die Arme. Doch im gleichen Moment versank die Sonne im Meer. Die drei Tage waren vergangen, ohne dass der Prinz Arielle geküsst hatte. Ursula verwandelte sich zurück in die Meerhexe, und Arielle wurde wieder eine kleine Meerjungfrau. „Zu spät, jetzt gehörst du mir!“ lachte die Meerhexe, Sie packte Arielle und verschwand mit ihr in den Fluten des Meeres. Prinz Eric sprang kurz entschlossen hinterher. Mit aller Kraft schleuderte er eine Harpune nach der Meerhexe und traf sie am Arm. Ursula heulte laut auf vor Wut und Schmerz. Sie ließ Arielle los, und die kleine Meerjungfrau flüchtete in Erics Arme. Aber die Meerhexe gab sich nicht geschlagen. „ Ihr Narren! Glaubt ihr wirklich, ihr könntet mir entkommen?“ kreischte sie. Und dann schwoll sie an, wurde größer und immer größer, bis sie schließlich wie ein gewaltiger Berg über die Oberfläche des Meeres hinausragte. Mit ihren gigantischen Krakenarmen peitschte Ursula das Meer auf und brachte es so in Aufruhr, dass selbst alte Schiffswracks, die auf dem Meeresgrund ruhten, wieder an die Oberfläche steigen. Es blitzte und donnerte. Die Wellen türmten sich auf und drohten, über Arielle und Prinz Eric zusammenzuschlagen. Plötzlich hatte Prinz Eric eine Idee. Er kletterte an Bord von einem der Schiffswracks und ergriff das Steuer. Und irgendwie gelang es ihm, das Schiff so zu wenden, dass es genau auf Ursula zusteuerte und mit seiner harpunenförmigen bugspitze das Herz der riesigen Meerhexe durchbohrte. Die Meerhexe stieß einen markerschütternden Schrei aus. Dann löste sie sich auf, bis nichts mehr von ihr übrig war als ein großer, schwarzer Tintenfleck. Die Meerhexe war tot, und Arielle hatte nichts mehr von ihr zu befürchten. Trotzdem vergoss sie bittere Tränen, denn als Meerjungfrau war es ihr unmöglich, den Prinzen zu heiraten.

Da erfüllte König Triton schweren Herzens den größten Wunsch seiner Lieblingstochter. Er verwandelte ihren Fischschwanz in zwei Beine und Arielle war wieder ein Mensch! Arielle und Prinz Eric standen Hand in Hand am Strand und winkten König Triton und Sebastian Lebewohl. Dann machten sie sich auf den Weg zu Eric Schloss. Triton schaute ihnen wehmütig nach. „Weißt du was Sebastian“, sagte er, „ich werde sie sehr vermissen, meine kleine Arielle. Aber Hauptsache, sie ist glücklich“. Und das war sei. Schon bald darauf feierten Arielle und Prinz Eric Hochzeit und lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.



 

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